Flavia de Luce - Mord ist kein Kinderspiel - Bradley, A: Flavia de Luce - Mord ist kein Kinderspiel - The Weed that strings the Hangman's Bag by Alan Bradley

Flavia de Luce - Mord ist kein Kinderspiel - Bradley, A: Flavia de Luce - Mord ist kein Kinderspiel - The Weed that strings the Hangman's Bag by Alan Bradley

Autor:Alan Bradley [Bradley, Alan]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2010-10-25T22:00:00+00:00


Die Flügeltür zum Gemeindesaal war mit einem Band verziert, an dem ein Hinweis befestigt war: Polizei - Durchgang verboten.

Kein Problem. Ich ging um das Gebäude herum und nahm einen der Seiteneingänge.

Drinnen war es stockfinster. Gegenüber befand sich, wie ich wusste, die Tür zum Zuschauersaal. Zu meiner Rechten führten die paar Stufen hoch zur Bühne.

Ich hörte leise Männerstimmen, aber obwohl ich mich sehr anstrengte, konnte ich nicht verstehen, was sie sagten. Wahrscheinlich schluckten die schwarzen Samtvorhänge zu beiden Seiten der Bühne ihre Worte.

Da ich mir aus dem Gemurmel ohnehin nichts zusammenreimen konnte, ging ich kein Risiko ein, beim Lauschen ertappt zu werden, sondern trampelte die Holzstufen hoch.

»Hallo?«, rief ich. »Möchte jemand Tee?«

Inspektor Hewitt stand in einem Lichtkreis und sprach mit den beiden Sergeanten Woolmer und Graves. Als die drei mich erblickten, unterbrachen sie ihre Unterhaltung und kamen mit langen Schritten auf mich zu.

»Du darfst hier gar nicht rein. Hast du das Schild nicht gesehen?«

»Tut mir leid«, ging ich elegant über die Frage hinweg, »ich bin hintenrum gekommen.«

»Ist hinten etwa kein Schild, Sergeant?«, wandte sich der Inspektor an Graves.

Der Sergeant grinste dümmlich. »Entschuldigen Sie, Sir. Ich kümmere mich sofort darum.«

»Zu spät«, erwiderte der Inspektor. »Der Schaden ist bereits angerichtet.«

Sergeant Graves’ Grinsen erlosch, er runzelte die Stirn.

»Tut mir leid, Sir«, sagte er. »Das war mein Fehler.«

»Tja«, fuhr der Inspektor fort, »da wir hier ohnehin fast fertig sind, ist es nicht die allergrößte Katastrophe. Aber denken Sie nächstes Mal dran.«

»Jawohl, Sir.«

»Nun denn«, wandte sich der Inspektor dann mir zu, »was machst du hier überhaupt? Und erzähl mir jetzt keinen Mumpitz von wegen Tee und so.«

Ich hatte bei unserem letzten Abenteuer festgestellt, dass ich am besten fuhr, wenn ich dem Inspektor nichts vormachte - zumindest war es ratsam, direkte Fragen zu beantworten. Man kann ja auch entgegenkommend sein, rief ich mir ins Gedächtnis, ohne jemandem gleich sein ganzes Herz auszuschütten.

»Ich habe mir zu ein paar Punkten Notizen gemacht.« Das stimmte zwar nicht, aber es war eigentlich gar keine schlechte Idee. Ich würde mich gleich am Abend hinsetzen.

»Notizen? Wie bist du denn darauf gekommen?«

Weil mir dazu nichts einfiel, sagte ich nichts. Ich konnte dem Mann ja schlecht erzählen, dass Dogger der Meinung war, dass es sich hier um einen Mord handelte.

»Und jetzt, Flavia, muss ich dich leider bitten, wieder hinauszugehen.«

Während der Inspektor noch sprach, schaute ich mich verzweifelt um und suchte … irgendeinen Anhaltspunkt.

Und da sah ich es! Beinahe hätte ich einen Jubelschrei ausgestoßen. Mein Herz machte Freudensprünge, und ich musste mich beherrschen, beim Sprechen nicht laut loszulachen.

»Edgar Allan Poe!«, verkündete ich. »Der entwendete Brief.«

Der Inspektor schaute mich an wie eine arme Irre.

»Kennen Sie die Geschichte, Inspektor?«, fragte ich. Daffy hatte sie uns am Weihnachtsabend vorgelesen.

»Kennt die nicht jeder? Wenn du jetzt bitte …«

»Dann wissen Sie doch bestimmt noch, wo der Brief versteckt war, nämlich auf dem Kaminsims. Dort hing er für jedermann sichtbar an einem schmutzig-blauen Band.«

»Ja, ich erinnere mich«, erwiderte der Inspektor mit einem frostigen, aber doch nachsichtigem Lächeln.

Ich deutete auf die Spielleiste der Puppenbühne, die sich nur dreißig Zentimeter über seinem Kopf befand.

»Ist



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